Performance

"Performance" kommt aus dem Englischen und bedeutet mehr, als die wörtliche Übersetzung "Vorstellung". Eine Performance integriert Elemente des Theaters und des Raumes, der bildenden Kunst, der Tanz- bzw. Körpersprache, der Musik sowie der Sprache. Eine Performance ist sozusagen die "Quintessenz" der Kunstformen. Sie wird meistens nur einmal aufgeführt. Die autobiographischen Züge des Künstlers geben oft der Performance ihr Gesicht.

Mit einer Performance riskiert der Künstler, die Künstlerin, weitaus mehr als auf der Leinwand oder im Orchestra. Denn der allerwichtigste Faktor und Merkmal für die Performance ist die Spontaneität bzw. der direkte Austausch mit dem Publikum.

Ich habe zwar eine "Vorstellung" von dem, was ich gerne in einer Performance ausdrücken möchte, aber die Performance kann nur wirklich authentisch werden, wenn ich das Scheitern dieser Vorstellung vor Ort-d.h. auf der Bühne-riskiere.

In einer Performance bin ich nackt und hoffe darauf, dass das Publikum mich in meiner Nacktheit annimmt.

 




Atem-los Breath-less

Eine Performance von Candace Carter zum Thema Suizidgefährdung

3.November 1999
Städtische Galerie Karlsruhe

In Kooperation mit dem
AKL - Arbeitskreis Leben,
Hilfe bei Selbstmordgefährdung.

Candace Carter ist Malerin und Performancekünstlerin
und hat an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg
studiert. Bundesweit hält sie Workshops zum Thema
experimentelle und erweiterte Wahrnehmung.
Candace Carter lebt und arbeitet in Karlsruhe.

Die DVD ist über die Künstlerin zu beziehen.






Hingeschaut zur Wunde: Kreuz-Wege und Bladerunners

Candace Carter
Elisabeth Münz, Oboe
29.9.2000 Studienhaus VHS Karlsruhe

Innerhalb der Veranstaltungsreihe "Leben und Tod" und in Zusammenarbeit
mit dem Hospizdienst der Caritas und Diakonie, dem Projekt "junge alte",
der VHS Karlsruhe und dem Roncalli-Forum

Gemalt, geschrieen, geschrieben: Kreuz und Weg, sich an der Schnittstelle der Frage bewegend: Kann die Sehnsucht zum Leben die Angst vor dem Sterben besiegen?

Drei "Bladerunners" (Wörtlich übersetzt: "Die, die an des Messers Schneide rennen"), deren Wege sich im Querdialog kreuzen: Etty Hillesum, Niederländerin, in Auschwitz ermordete Jüdin und Gottesschauerin; Maxie Wander, Wienerin, in der DDR an Krebs gestorbene sozialistische Schriftstellerin; Candace Carter, Amerikanerin, die als Ausführende den Ariadnefaden zwischen Jenseits und Diesseits der nach Leben dürstenden und den Tod mutig anblickenden Wahrheitssuchenden spinnt.

"Hingeschaut zur Wunde" wurde am Karfreitag 2001 im Asperger Glasperlenspiel in Ludwigsburg nochmals aufgeführt.






"Aus dem Kontext"

eine Hörperformance von und mit Candace Carter, Sabine Hanke,
Gabriele Röser-Dümmig und Simone Geyer

...Mit Texten aus über 2000 Jahren (u.a. von Ingeborg Bachmann, Camille und Paul Claudel, Josef Beuys, Jesus Christus, Ernesto Cardenal, Bert Hellinger, Hildegard von Bingen, John Irving, Frida Kahlo und Alice Walker) webt Carter den Stoff zu einer Fantasy-Talk-Show mit brisantem Inhalt. Den Auftakt gibt Christa Wolf mit dem Satz: "Ich will zusammentragen, was mich, uns zu Komplizen der Selbstzerstörung macht, was mich uns befähigt, ihr zu widerstehen", und Candace Carter, treu dem eigenen Vorbild auf der Vorderseite des "Frauenaltars", lädt nochmals zu Tisch ein. Und diesmal sind alle dabei: die Leidenden, die leidenschaftlich Verliebten, die Helden, die Heiligen und die Revolutionäre, die Verrückten und die Verzweifelten, die Visionäre und die Weisen. Gewalt, Lust, Kreuz Befreiung, Tod und Auferstehung-es wird lebhaft diskutiert über die Grundthemen des menschlichen Daseins, um die Frage "Woher die Kraft zum Heilen nehmen".

Carter führt Beuys Behauptung "Jeder Mensch ist ein Künstler" einen Schritt weiter: im Sinne der Hildegard von Bingen sieht auch sie den Menschen als "plenum opus Dei", alls volles Geschöpf Gottes, berufen in seiner Ganzheit von Geist und Körper-ProphetIn und PriesterIn zu sein. Der Mensch ist das Medium-multibegabt, beschenkt und ausgestattet mit einer sinnlich-unstillbaren Sehnsucht nach der Begegnung mit dem gänzlich Andersartigen.

Candace Carter verwirklicht ihre "Multi-Media-Mensch-Show" mit Hilfer der Schauspielerin Gabriele Röser-Dümmig, der Lyrikerin Sabine Hanke und der Harfinistin Simone Geyer. Und, dem Prinzip der weiblichen Vielfalt und des Johannes Evangeliums ("---und das Wort ist Fleisch geworden...") folgend, wird "bei Leibe" nicht nur gedacht am "Tisch des Herrn", sondern auch getanzt, gesungen, geschrieen, gestritten, geliebt und gelebt.

Hinweis: Text und Zeichnungen sind bei der Künstlerin erhältlich.

Hinweis: Das dazu gehörige Video ist ebenfalls bei der Künstlerin erhältlich.






"Mit Leid umgehen"
Sechstes Würzburger Religionspädagogisches Symposium
1998 in Wildbad/Rothenburg o.d.T.

Performance:
"Verrückt -Entrückt ...Radikale Diskontinuität"
Candace Carter, Karlsruhe

Sokrates erkennt vier Bereiche des "gottgewirkten Wahnsinns" an: Prophezeiung, Heilung, Poesie und Liebe. Meine Frage lautet: Wenn Gott immer anders ist, wie ist das Andere göttlich? Heilige sind gott-trunkene Besessene. Und weitere "Borderlines"? Integrieren oder domestizieren wir Lust und Leid, Wahn und Wahrnehmung, Behinderung und Begabung, Kunst und Chaos? Eckpfeiler meiner künstlerischen wie therapeutischen Arbeit sind die schöpferischen und heilenden Aspekte, die sich aus der Berührung mit Sprachlosigkeit, Ohnmacht und Gewaltanschauung entwickeln. Die "formlose Form" einer Performance würdigt und bezieht auch die Schwingungen von Zuschauerlinnen und Raum mit ein. Der Workshop wird sich mit meiner Vorgehensweise beschäftigen wie auch u.U. mit einigen Körperübungen in sinnlicher und experimenteller Wahrnehmung."

 

Performance „Sinn und Sin“

Oktober 2013

Gedok Karlsruhe

 

 

 

 

 



Hinweis: siehe "Eigene Texte"